top of page
  • sofrei

Ich bin urlaubsreif

Ich bin urlaubsreif

Die letzten beiden Wochen waren hart. Es waren jeweils zwei Oberarztkollegen gleichzeitig weg, daher musste ich mich mit dem verbliebenen mit den Diensten abwechseln. Außerdem haben wir immer noch einen Assistentenmangel und unsere Studenten haben nach und nach ihre Famulaturen und Praktika bei uns beendet. Das hatte zwar den schönen Effekt, dass es häufig etwas Leckeres zu essen gab, aber dafür fehlen uns jetzt die Studenten, die uns in den letzten Monaten buchstäblich Tag und Nacht unterstützt haben. Teilweise saßen wir morgens allein mit unserer treuen Aushilfe und PA-Studentin (PA = Physician Assistant). Dazu kommt, dass die Patientenzahlen in den letzten Wochen wieder merklich angezogen haben. An den meisten Tagen habe ich die Hälfte meines Essens genauso wieder mit nach Hause gebracht, wie ich es morgens mitgenommen habe. Unsere freien Tage (wir sind zu viert auf drei Stellen verteilt) sind natürlich auch ausgefallen. Gut, das kann in der Urlaubszeit mal passieren, aber wenn die Dienste dann auch noch so anstrengend sind, komme ich wirklich an meine Grenzen. Leider auch insofern, dass meine Leistung nachlässt. Bei einer Reanimation (Wiederbelebung) im Isolationsbereich habe ich mich ziemlich dämlich angestellt. Es war tatsächlich Glück, dass eine Schwester und die PA-Studentin die Reanimationssituation in dem Moment mitbekommen haben. Ich musste mich erst einschleusen und draußen war in dem Moment natürlich auch die Hölle los. Im Isolationsbereich ist natürlich nichts, kein Notfallwagen, keine Manpower und kein Platz. Die ganzen Mechanismen, die sonst losgehen, konnten nicht starten und das hat mich blockiert. Hinterher habe ich mir überlegt, dass wir die Reanimation sofort in den Schockraum hätten verlegen sollen, um besser handlungsfähig zu werden. Ich war auf jeden Fall hinterher völlig frustriert und unzufrieden mit mir, auch wenn die Patientin es lebend auf die Intensivstation geschafft hat.

Noch eine Woche in der der Septemberdienstplan fertig werden muss, dann habe ich endlich den allerersten Urlaub dieses Jahr. Ab August sollen auch die chirurgischen Kollegen in der ZNA in einem Schichtsystem arbeiten, und zwar unter der Woche 1-1-1 und am Wochenende 1-1. Dafür stehen fünf Leute zur Verfügung. Die Kollegen sind nicht glücklich darüber und einfach ist das auch nicht, sobald jemand Urlaub hat, müssen die anderen durcharbeiten.

Meine Bienenwoche war für mich als Jungimker superaufregend. Der Ableger, bei dem ein Schwarm abgegangen ist, hat noch immer keine neue Königin (die ist wohl vom Hochzeitsflug nicht zurückgekommen), so dass ich eine Wabe mit offener Brut aus dem anderen Ableger umhängen sollte. Die hoffnungsvollste Wabe ist die, auf der die Königin gerade rumläuft und Eier legt, so dass ich diese noch herunter komplimentieren musste. Ich habe Blut und Wasser geschwitzt, aber es hat funktioniert, ich habe sie heil herunterbekommen und sie lief am Ende ganz munter auf der neu ausgebauten Wabe und bestiftet diese nun hoffentlich fleißig. Und hoffentlich kommt da jetzt auch eine neue Königin für das andere Volk raus. Die Himbeerernte dieses Jahr ist sensationell und bestimmt, weil meine Bienen die Himbeerblüten so gut besucht haben.




Die Vorbereitungen für meine Wanderung laufen. Die Ausrüstung ist getestet. Und die endgültige Entscheidung, was ich mitnehme, hängt von der Wettervorhersage ab. Wenn ich doch mehr mit Regen und kühl rechnen muss, tut es wahrscheinlich der kleine Rucksack nicht mehr. So ganz habe ich das Ultraleichtkonzept à la Christine Thürmer noch nicht verinnerlicht. Ich freue mich am allermeisten darauf, jeden Tag Schokolade zu essen.

18 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Es geht mal wieder um Corona

Überraschung. Aber da überall diskutiert wird, ob die Lage jetzt schlimmer ist, als im März (höhere Zahlen) oder längst nicht so schlimm (es wird ja viel mehr getestet, es erkranken mehr Jüngere, die

Post: Blog2_Post
bottom of page